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Amoklauf in Oslo – Erneute Killerspiel-Debatte in Deutschland?

Fernab der tragischen Ereignisse in Oslo haben sich die Medien wieder auf das alte Feindbild eingeschossen und während sich die Berichte über mögliche Auslöser des Unglücks überschlagen, übertrifft man sich vor allem mit der eigenen Inkompetenz medialer Berichterstattung.

Dieses mal stehen weniger die Rollenspiele wie Final Fantasy im Vordergrund und auch nicht Counter Strike, dieses mal geht es um Call of Duty: Modern Warfare 2 und World of Warcraft. Während es bei einem Shooter wie Modern Warfare 2 nicht um Terrorbekämpfung gehe sondern einzig und allein darum, so viele Menschen wie möglich zu töten, verändert man beim zweiten Titel auch gleich völlig das Genre. (Google-Übersetzer statt Recherche?)

So soll Breivik im Besitz des Online-Rollenspiels World of Warcraft gewesen sein, was in diesem Zusammenhang auch als „umstrittenes Ego-Shooter-Computerspiel“ bezeichnet wird. Hätte man solche Ausbrüche wieder mal von einem Magazin wie Frontal 21 erwartet, reihen sich nun auch sueddeutsche.de und die Hamburger Morgenpost in die Liga der außergewöhnlichen Berichterstattungen ein.

Bleibt die Frage offen, wie sich Videospiele fernab der propagierten Klischess jemals als kulturelles Gut etablieren sollen, wenn Medien, vor allem in Deutschland, immer wieder polarisierende Kommentare ablassen, nur damit man den passenden Aufhänger für eine gute Story hat. Jetzt bleibt natürlich abzuwarten, ob diese Äußerungen wieder Neues im Bezug auf Zensur und Verbote mit sich bringen. Ein Lichtblick bleibt – in Amerika sind Spiele laut Urteil des Supreme Courts längst Kunst.

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