GEEKSANDGAMES Technikblog

GAMESCOM | Tera angespielt

TERAEin weiterer Titel, den wir auf der gamesom 2011 in Köln anspielen konnten, war „Tera“, ein koreanisches MMORPG, das auf der Unreal-3-Engine basiert. Tera hebt sich deutlich ab von den sonst so unfairen Free-to-Play MMORPGs, bei denen man meist sehr starke Items, die die Spielbalance kompromittieren, über einen Shop für echtes Geld kaufen muss. Auf der anderen Seite kann man es auch nicht als „World of Warcraft“-Klon bezeichnen. Viele einzigartige Features ließen sich schon bei der Präsentation entdecken.

Tera wird nicht, wie die meisten MMORPGs, als Free-2-Play-Titel verfügbar sein, sondern neben der kostenpflichtigen Retail-Version auch monatliche Gebühren erheben. Obwohl der Spiele-Markt im Moment quasi von MMORPGs überfüllt ist, trauen sich die Entwickler diesen Schritt. Ob das was wird?

Meiner Meinung nach schon, denn Tera hebt sich stark von der Masse ab und zeigt sehr großes Potenzial. Allein die acht verschiedenen Rassen haben mich und den Rest unserer Redaktion überzeugt. Neben den fast schon obligatorischen Rassen der Menschen und Hochelfen gibt es auch erfrischend neue, die man in dieser Form noch nirgendwo gesehen hat. Wie oft haben Entwickler neue Rassen versprochen, während am Ende nur Orks mit einer anderen Hautfarbe oder Menschen im Spacemarine-Anzug dabei herauskamen? Tera zeugt uns Neues, wie z.B. die Popori, die grimmigen Hüter der Tiere und magischer göttlicher Geister, die im Reich Poporia leben. Sie sind die Beschützer der Natur und spüren Gefahren, die auf sie zukommen. Dabei haben sie die Gestalt von verschiedenen Kleintieren. Unser selbstkreierter Popori sah beispielweise aus wie ein kleiner süßer und harmloser Panda, der aber mit tödlichen Zaubern um sich schmeißen konnte. Wir hätten wirklich nicht gedacht, dass es immer noch Entwickler gibt, die sich selbst neue und erfrischende Rassen einfallen lassen.

Nicht nur neue Rassen werden wir in Tera sehen; es gibt auch einige neue Klassen zu bewundern. Krieger, Zauberer, Priester und Bogenschützen – sowas darf in keinem MMORPG fehlen, klar, jedoch wird es zusätzlich noch den Lanzer, den Mystiker, den Zerstörer und den Berserker geben, die dem ganzen Spiel eine neue Würze verleihen sollen. Die letzten zwei Genannten sind aggressive und gefürchtete Nahkämpfer, während der Mystiker auf die Elemente zurückgreift und mit ihnen verheerenden Flächenschaden anrichten kann. Der Lanzer hingegen ist der klassische Tank, spielt sich aber dennoch ein wenig anders als bei anderen Spielen.

Das, was uns am meisten gefesselt hat, war das Kampfsystem. Wir dachten schon, unsere Testversion des Spiels sei völlig kaputt, denn ein Mauszeiger war nicht zu finden! Das ist aber volle Absicht, denn Tera hebt sich grade deswegen von den meist MMOs ab. Wir steuern unseren Charakter mit den WASD-Tasten und nutzen die Maus, um unser Fadenkreuz bzw. Steuerkreuz zu justieren. So ergibt ein völlig neues und spannendes Kampfsystem. Man muss immer in Bewegung sein, um so vielen Angriffen wie möglich auszuweichen, und dabei dennoch den Gegner im Fadenkreuz behalten, damit unsere eigenen Angriffe ihrerseits treffen. Das gilt für alle Klassen, ob Melee oder Fernkampf. Durch eine Kollisionsabfrage wird verhindert, dass man einfach durch eine Horde von Gegnern durchlaufen kann. Das ganze Kampfsystem sieht schon sehr beeindruckend aus und verspricht eine gelungene Alternative zum zigfach durchgekauten Standard zu werden.

Es ist wirklich schön zu sehen, wie flüssig die Kämpfe ablaufen – auch in Instanzen. Dem Tank kommt die Kolisionsabfrage beim Blocken dabei sehr entgegen, dabei ist stumpfes Herumstehen und Hotkey spammen nicht möglich, schließlich gilt es, das ausgewählte Ziel dauerhaft im Fadenkreuz zu behalten. Dieses dynamische System schafft zwischen den angestaubten Ansätzen der Konkorrenz ein wenig frischen Wind. Hier ist dauerhafte Konzentration gefragt, was das Erlebnis hoffentlich nicht allzu schnell langweilig macht.

[review]

Die mobile Version verlassen