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Duels of the Planeswalkers 2012

Die Magic-Macher von Wizards of the Coast sind in einer verzwickten Lage. Sie wollen ihr Kartenspiel-Franchise Magic: The Gathering ihren Fans digital ermöglichen, dadurch aber dennoch nicht entmutigen die echten Karten zu Kaufen. Magic: The Gathering – Duels of the Planeswalker 2012 hat nicht nur einen unglaublich langen Namen, sondern soll dieses Problem ein für alle mal lösen.

Wer Magic the Gathering nicht kennt, hat entweder seit 1993 unter einem Stein gelebt oder generell nicht viel für Nerd-Spielereien übrig. Es ist das erste und, wie viele sagen würden, das beste moderne Sammelkartenspiel, das viele Spin-offs wie Yu-Gi-Oh, Pokémon oder das World of Warcraft Sammelkarten Spiel erzeugt hat und ist heute neben Dungeons & Dragons und Warhammer eine der festen Größen in der Nerd-Popkultur.

Die grundliegenen Regeln von Magic sind schnell verstanden. Mit dem Mana aus Land-Karten, von denen jede Runde eine auspielbar ist, bezahlt man Kreaturen, Hexereien, Artefakte etc. um damit den Gegner seinen 20 Lebenspunkten zu berauben bevor er das Gleiche mit einem selbst macht.

Durch die breite Kartenauswahl mit oft einzigartigen und cleveren Effekten enstehen so fesselnde Kämpfe, in denen man ohne ein gut zusammengestelltes Deck, überlegender Vorraussicht und vor allem Kartenglück keinen Blumentopf gewinnt.

In Duels of the Planeswalker fühlt man sich als Magic-Spieler schnell zu Hause. Die Regeln wurden eins zu eins übernommen, übliche Taktiken wie z.B. die Karte „Riesenwuchs“ im letzten Moment gegen ein sonst übermächtiges Monster einzusetzen dürften auch vielen bekannt sein.

Alle Farben sind durch 10 Decks vertreten für die man sich eine Vielzahl weiterer Karten  im Multi-, oder Singleplayer freispielen kann – das motiviert.
Im Singleplayer darf man im 1on1 gegen Bots spielen, was auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad sehr herausfordernd, nach einigen Versuchen aber durchaus machbar ist. Wenn das geschafft ist, geht es weiter in den Archenemy-Modus, in dem man zu dritt mit Bots oder Menschlichen Mitspielern gegen einen Bot antritt der durch mächtige Scheme-Karten unterstützt wird. Ist auch das geschafft kann man nochmal gegen die Bots aus der ersten Kampange antreten die eine stärkere Version ihres ursprünglichen Decks haben.

Die 1on1-Matches gegen bots machen Spaß und vermitteln das klassische Magic-Feeling. In den Archenemy spielen kann schnell Frust aufkommen, da größtenteils das Ziehen starker Scheme-Karten über Sieg oder Niederlage entscheidet. Sonst kann man noch Karten freischalten indem man kleine Challanges absolviert, in denen man sich aus einer scheinbar verloren Situation windet.

Das Herz des Spiels ist der Multiplayer. Durch die Komplexität des Spiels kommen ständig neue Situationen auf, die immer wieder spannend sind obwohl es nur 10 Decks gibt. Neben dem Archenemy-, und Free for All-Modus gibt es noch den Two headed giant-modus. Hier kämpfen zwei Spieler mit einem geteilten Lebenspunkte-Pool von 30 gegen zwei andere Spieler. Das Ganze birgt aber leide massive Probleme, das Matchmaking funktioniert fast nie und die Erfolgsrate einem Custom-Spiel beizutreten liegt bei knapp 50%.

Was vielen sauer aufstoßen mag ist, das Decks kaum veränderbar sind. Zwar kann man eine Hand voll Karten freischalten und durch die ursprünglichen ersetzen, man darf aber leider kein neues Deck erstellen oder Karten unter den Decks austauschen.  Das Interface ist im Spiel meist gut, hat aber Macken und setzt zeitweise völlig aus. Das Menü ist nicht mehr als ein schlechter Konsolen-Port, der nur schwer mit der Maus zu bedienen ist.
Früher oder später stolpert man über kleinere Bugs und manchmal kommt es zu Abstürzen.

Fazit: Wie der vorgänger ist auch Magic: The Gathering – Duels of the Planeswalker ein Spiel mit vielen Ecken und Kanten. Das Magic Spielprinzip im Kern kann jedoch nach wie vor überzeugen und garantiert viele Stunden Spielspaß. Vorallem in Anbetracht des geringen Preises ist ein Kauf für Magicfans ein Muss.

[review]

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