Mit dem Kopf durch die Wand! Portal 2 darf sich zu Recht als eines der kreativsten und vor allem genialsten Spiele der vergangen Jahre bezeichnen. Während andere Titel mit großer Technik aufwarten, eine blockbusterreife Geschichte aus dem Hut ziehen, sie mit viel Tamtam inszenieren, kommt Portal 2 pragmatisch, köstlich, witzig, innovativ und so ganz und gar nicht aufgesetzt und überladen daher. Es geht um Rätsel!
Mehrere Jahre sind vergangen und nichts ist mehr wie zuvor. Der einst so sterile Raum sieht aus wie die Hinterlassenschaften von Tschernobyl und es ist noch immer kein Ausweg in Sicht. Da eilt Wheatley zur Hilfe, der zunächst möchte dass wir „Apfel“ sagen. Das Spiel fordert uns prompt auf die Leertaste zudrücken – wir springen sagen aber nichts. Reden können wir wohl nicht. Wheatley belustigt sich über uns worauf hin er unser „Hotelzimmer“ aus dem Haus reißt, mit uns ein Stückchen fliegt, dabei mehr als nur einen Unfall baut, und uns irgendwann in die futuristische Welt von Portal 2 entlässt.
Danach bekommen wir bereits die berühmte Portalkanone in die Hand gedrückt, mit deren ausgefuchster Technik wir rasch in viele Wände Löcher schießen und sie als Durchlauf nutzen können. Damit wäre das Spielprinzip im Groben geklärt, doch fordert der Titel aus dem Hause Valve viel mehr Kreativität. Könnt ihr beispielweise einmal kein Portal auf eine Wand schießen, müsst ihr euch eigenhändig eine Alternative zusammenbasteln. Dafür stehen euch verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung. Neben den bereits erwähnten Würfeln ist auch noch spezielles Gel dazu gekommen, das es in drei unterschiedlichen Farben gibt. Weißes Gel erlaubt euch Portale an Wände zu schießen die für Portale nicht gemacht worden sind. Blaues hingegen lässt uns in schwindelerregende Höhen springen und durch das Orange sind wir schneller als Sonic the Hedgehog höchstpersönlich. Viel komplexer sind die Würfel, die uns fast in jeder Testkammer unter die Augen kommen. Manchmal dienen sie uns als Laserstrahlen-Umlenkungen wofür sie entsprechend genau platziert werden müssen, mal dienen sie als Treppe, als Gewicht, dann wieder als gravitationsbeschleunigte Waffe aber ein Würfel dient dem Spieler sogar als besten Freund.
Im Koop-Modus spielen wir die Roboter Atlas und Peabody. Wir beginnen mit einem kleinen Tutorial, das uns beibringt miteinander zuspielen anstatt gegeneinander. Zum Beispiel muss ich meinem Mitspieler die Würfel anreichen oder für ihn den jeweils anderen einen Schalter betätigen. Es ist ein schön gemachter Multiplayer der um einiges anspruchsvollere Rätsel hergibt, da wir gleich vier Portale zur Verfügung haben. Im Laufe des Spieles schalten wir verschiedene Animationen frei um mit unseren Freunden zu feiern, falls man weiter gekommen ist oder um ihn zu zeigen, dass er es wahrlich vergeigt hat. Der ganze Koop ist eine wirklich nette Idee, kann jedoch aufgrund der kurzen Spielzeit bei weitem nicht mit dem Singleplayer mithalten. Dafür erweitert er den Schwierigkeitsgrad in signifikantem Maße, was Portal-Profis freuen dürfte.
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