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Dungeon Siege 3

Dungeon Siege 3 ReviewWer hätte das gedacht? Obisidian Entertainment bringt ein neues Dungeon Siege raus, das den Titel eigentlich gar nicht tragen dürfte. Denn anders als seine Vorgänger hat Dungeon Siege 3 überhaupt nichts mehr mit dem altbewährten Gameplay zu tun. Zwar findet das Spiel immer noch in der Fantasywelt „Ehb“ statt, nur sind seit dem letzten Abenteuer ein paar Jährchen vergangen.

Der rote Faden: Die Zehnte Legion ist gefallen. Nur noch die Ehre und der Ruhm einer längst vergangen Ära der Machenschaften jener, bleibt den Bewohnen Ehbs im Gedächtnis. Jayne Kassynder, so der Name des bösen Buben im Spiel, hatte zuvor mit einem fiesen Anschlag dafür gesorgt, dass der Legion der Gar ausgemacht wurde. Nur noch eine Hand voll von Kämpfern stellen sich ihrem Widersacher und den anderen Ganoven entgegen.

4 Helden insgesamt, alle mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Konfessionen, arbeiten hierbei Hand in Hand, um Ehbs Niedergang zu verhindern. Zum einem haben wir da den Sohn des Legionäranführers, Lucas Montbarron. Mit Schild und Schwert bewaffnet, ist er der typische Haudrauf-Kumpeltyp, wenn auch etwas egozentrisch, doch mit Herz gegenüber seinem Team. Katarina hingegen, die den gleichen Nachnamen wie Lucas trägt, ist die Fernkampfspezialistin, welche in direkter Konkurrenz mit Anjali, der Feuerbeschwörungsakrobatin, steht. Ebenfalls mit von der finalen Partie ist der vermeintliche Cyborg Reinhart Manx, trotz Magiekenntnissen beschäftigt er sich jedoch mehr mit Maschinen.

Abgesehen von den leicht unterschiedlichen Story-Anfängen treffen sich die Hauptprotagonisten im 10-stündigen Spielspaß relativ früh, was dazu führt, dass der Wiederspielwert nicht ganz so hoch ausfällt. Entscheidungsfreiheit, sowie mögliche Kombinationen à la Dragon Age sind hier fehl am Platz; zumal man den roten Faden förmlich vor die Nase gesetzt bekommt.

Ohne Gamepad kein Game: Das Spiel, vorangetrieben von Zwischensequenzen am Anfang, füttert den Gamer mit zahllosen Storyhäppchen, bevor es endlich zum „Hacken“ und „Slayen“ geht. Sich wild durch die Gegend mähen ist aber leider nicht drin, da die Steuerung dem Spieler einen Strich durch die Rechnung macht. Hierbei ist es definitiv zu empfehlen, einen Controller an den PC anzuschließen, ansonsten geht einiges an Spielspaß verloren.

Die Kämpfe sind einheitlich gehalten: Gegnermassen stürmen auf einen zu, reihen sich aber kurz bevor sie zum Schlag ausholen in eine imaginäre Schlange ein und warten darauf, dass Lucas unter ihr erbärmliches Dasein einen Schlussstrich zieht. Der Schwierigkeitsgrad ist neben den im Menü einstellbaren Optionen „Leicht“ und „Normal“ auch von der Wahl der Charakterklasse abhängig. So ist Reinhart um einiges schwieriger zu spielen als Lucas, während Anjali und Katarina sich von der Schwierigkeit her ähnlich sind. Lediglich das Haustier der Feuermagierin erleichtert den Kampf.

Das Inventar ist schlicht gegliedert, wirkt aufgeräumt und bietet dem Spieler eine sehr gute Übersicht, wenn auch nur für Waffen und Gold, welches man eh nicht ausgeben kann bzw. muss. Neben dem Menüpunkt „Ausrüstung“ gibt es noch die Fähigkeiten, die man mit jedem Level-Up entweder verbessern oder neu kaufen kann, sowie den Questlog und die Lore. Am meisten hat mir persönlich Reinhart Spaß gemacht: Mit dem ganzen „Rumgezappe“ und „Timegeshifte“ bietet er neben Anjali das schnellste und beste Gameplay.

Optik-Opa: Nicht wirklich gut und nicht wirklich schlecht, so könnte man es am besten beschreiben. Die Optik an sich ist stimmig, steht aber in keiner Konkurrenz zu anderen Spielen dieser Art. Oft wirken die Leveldetails auf den ersten Blick schön und die Atmosphäre wirklich ansprechend, doch bei genauerem Hinsehen fallen einem die matschigen Texturen und Kanten ins Auge. Die Perspektiven, eine Art schräge Vogelperspektive oder wahlweise eine zentrierte Position, sind an manchen Stellen recht unangenehm und nicht gerade durchdacht. Die Leuchteffekte und Animationen der einzelnen Charaktere hingegen machen Dungeon Siege III zu einem kurzweiligen Augenschmaus. Das Leveldesign an sich ist zwar ganz nett, doch wird man vom roten Faden förmlich durch die Schlauchlevels gezogen.

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