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Roaminggebühren – Kommen die neuen EU-Richtlinien?

Es klang vielversprechend. Im Urlaub die Daheimgebliebenen anrufen, sich nach dem Rechten erkundigen, oder einfach den Freunden zuhause erzählen, wie schön es in der Ferne ist. All dies sollte ohne Zusatzkosten im EU-Ausland möglich werden. So war es zumindest seit Jahren durch die EU-Kommission geplant. Nun kommt wohl doch die Rolle rückwärts, zumindest teilweise: 90-Tage unbeschwerte Mobilfunknutzung müssen ausreichen.
Die Nutzung von SMS, Internet und Mobilfunk soll im Europäischen Ausland für keine zusätzlichen Kosten sorgen. Diesen Plan verfolgt die EU-Kommission seit Jahren. Das sogenannte „Roaming“, welches anfällt, wenn nicht das heimische Mobilfunknetz verwendet wird, sollte abgeschafft werden. Doch immer wieder wurde das Ende der Gebühren vertagt, was nicht zuletzt an den Profiteuren dieser Gebühren lag, den Mobilfunkunternehmen.
Abgeschafft wurde das Roaming bisher zwar nicht, jedoch konnten die Kosten in den letzten Jahren stufenweise immer weiter gesenkt werden, zur Freude der Kunden. Nun sollte also der letzte Schritt getan und die Zusatzkosten komplett beseitigt werden. Rundum wird man dieses Ziel wohl nicht erfüllen.
Die EU-Kommission hat jetzt Ihren Entwurf für die Regelung zu den Roaming-Gebühren vorgestellt. Dieser sieht vor, dass jährlich jeder Nutzer 90-Tage ohne Zusatzkosten im EU-Ausland im Internet surfen, telefonieren und SMS schreiben kann. Damit will man erreichen, dass allen Privat- und Geschäftsreisenden keine erhöhten Ausgaben zu befürchten haben. Grenzpendler sollen von dieser Regelung ausgenommen werden. Darüber hinaus will man den Mobilfunkbetreibern das Recht einräumen, eine Einwahl ins heimische Netz vom Kunden abzuverlangen, welche mehr als 30 Tage am Stück im „Roaming-Gebiet“ angemeldet sind. Bei längerem Aufenthalt im Ausland kann dies allerdings zu Problemen führen. Bei Kunden mit Flatrate-Verträgen soll mindestens der Durchschnittsverbrauch ohne Kostenaufschlag möglich sein.
Mit den Zugeständnissen möchte man verhindern, dass günstigere Mobilfunkanbieter aus dem Ausland dauerhaft im Inland zum Einsatz kommen. Das schädige die nationalen Provider, erklärte Kommissions-Sprecherin Nathalie Vandystadt.
Einige Anbieter verzichten bereits jetzt auf das erheben von Roaming-Gebühren. Dies ist vor allem bei Neuverträgen der Fall. Das Angebot, dass Kunden überall zu den identischen Tarifen Ihr Telefon nutzen können, lassen sich die Netzbetreiber jedoch zumeist mit höheren monatlichen Gebühren entlohnen. Daher sollte man auch in Zukunft Vorsicht walten lassen, wenn man sein Handy im Ausland nutzen möchte. Denn spätestens außerhalb der Europäischen Union fallen Roaming-Gebühren an.
Ein weiterer Kritikpunkt an Telefongesellschaften bleibt das Thema Schufa. Bei der Beantragung neuer Handyverträge wird in der Regel eine Schufa-Auskunft durchgeführt, mit der die Telefongesellschaft prüfen will, ob der Neukunde die monatlichen Handyrechnungen auch zahlen kann oder nicht. Oft sind die Schufa-Daten aber nicht korrekt und so leiden viele Kunden darunter, daß sie keine Möglichkeit haben, die günstigen Verträge abzuschliessen. Nur wenige Portale, wie Schlaubi, haben es sich zur Aufgabe gemacht, über günstige Tarife ohne Schufaauskunft zu informieren. Ähnlich wie beim Bankkonto, daß neuerdings ohne Bedingungen für jeden bereit stehen muss, sollte es auch eine Neuregelung für Schufa-Kunden geben. Aber die Mühlen der Politik mahlen bekanntlich langsam.

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