Der Prozessor eines Computers sorgt dafür, dass sämtliche Programme ordnungsgemäß funktionieren. Besonders wichtig ist er für Software mit einem großen Anspruch. Wer seinen Gaming-PC* lange für aufwendige Spiele nutzen möchte, sollte deshalb in eine leistungsstarke Komponente investieren. Wir verraten im nachfolgenden Artikel, worauf jeder User beim Kauf eines Gaming-Prozessors achten muss.
Was ist der Prozessor?
Der Prozessor oder auch CPU gilt als das Herzstück jedes Computers. Die Central Processing Unit stellt, wie der Name bereits vermuten lässt, die zentrale Steuereinheit dar. Wichtig für ihre Leistung sind die enthaltenen Kerne. Je mehr Kerne letztendlich ein Prozessor besitzt, desto leistungsstärker und schneller ist er. Mit einer geringen Anzahl funktioniert er zwar oft für einfache Programme oder zum Surfen einwandfrei. Bei aufwendigerer Software wie etwa Games ist der CPU jene Komponente, welche darüber entscheidet, ob das Gerät den Anforderungen gerecht wird. Somit sollte in einem Gaming-Computer immer ein leistungsstarker Prozessor verbaut werden, damit selbst intensive Spiele ohne Probleme funktionieren.
Der Preis entscheidet nicht über einen guten Prozessor
Kein Computer kann auf einen guten Prozessor verzichten. Dennoch entscheidet nicht immer der Preis, welche Ausführung verbaut werden soll. Letztendlich hängt der Preis von der benötigten Rechenleistung ab. Grundsätzlich gilt: Je teurer die CPU ist, desto mehr Rechenleistung besitzt sie. Günstige Modelle ohne viel Leistung beginnen bereits bei rund 100 Euro. Diese eignen sich allerdings nicht für Gaming-PCs, da sie aufwendigere Software nicht ordnungsgemäß verarbeiten können.
Zocker sollten bei ihrer Wahl immer Modelle ins Auge fassen, welche zwischen 200 und 500 Euro kosten. Für Highend-Systeme, welche selbst zusammengestellt werden, eignen sich am besten aktuelle, leistungsstarke Prozessoren. Diese können allerdings schnell mehrere Hundert oder gar tausend Euro kosten. Preislich sind CPUs nämlich kaum Grenzen gesetzt. Es muss zwar nicht immer die teuerste verfügbare Version genommen werden. Billigausführungen sorgen aber unter Umständen dafür, dass schnell ein neuer Prozessor gekauft werden muss.
Leistung als Hauptargument für die CPU
Grundsätzlich entscheidet die Leistung, welcher CPU in welchem Computer ein Zuhause findet. Besonders Gamer sollten stets darauf achten, leistungsstarke Ausführungen zu wählen. In der Regel sind nur diese in der Lage, den gestellten Anforderungen durch verschiedene Spiele gerecht zu werden.
Sämtliche Prozessoren lassen sich in drei Leistungsklassen einteilen. Einfache CPUs mit einem Preis von 100 Euro oder weniger eignen sich nur für Textverarbeitung, Mails schreiben oder Surfen im Internet. Zum Zocken besitzen sie eindeutig zu wenig Kraft. Die Mittelklasse bilden Modelle mit einem Preis von maximal 250 Euro. Ihre Leistung eignet sich gut für Bildbearbeitung und Spiele mit mittlerem Anspruch. Erstklassige Prozessoren für anspruchsvolle Game, Videoschnitt und aufwendige Bildbearbeitung bilden die letzte Klasse. Unter Umständen können sie bis zu einem Preis von ungefähr 1.700 Euro gehen, bieten aber ausreichend Power und eine lange Lebenszeit.
Je mehr Kerne, desto besser
Wie bereits erwähnt, verfügt jeder Prozessor über verbaute Kerne. Je mehr Kerne er besitzt, desto besser ist letztendlich seine Leistung. Mehr Kerne bedeuten eine höhere Taktfrequenz, welche wiederum die Verwendung von Software mit hohem Leistungsanspruch ermöglicht. Modelle mit einer geringen Anzahl an Kernen sollten nur genommen werden, wenn es sich um einen reinen Arbeitscomputer handelt. Weiß der Besitzer bereits, welche Programme und Software er auf seinem neuen Computer verwenden möchte, schränkt das die Auswahl deutlich ein.
Gamer sollten zugleich vorausblicken. Soll der PC lange im Einsatz sein, darf nicht vergessen werden, dass Computerspiele einen immer größer werdenden Leistungsanspruch besitzen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, bereits beim ersten Kauf auf eine Ausführung mit einer hohen Anzahl an Kernen gesetzt werden. Die Modelle können lang im Einsatz sein und selbst aufwendigere Spiele gut verarbeiten. Besonders empfehlenswert für Gaming-Computer sind 4 CPU-Kerne. Die meisten anspruchsvollen Games von heute sind auf vier bis sechs Prozesskerne optimiert. Als äußerst zukunftssicher gelten Modelle mit mindestens acht Kerne.
Viele Kerne besitzen einen weiteren wichtigen Vorteil. Sie verfügen über ausreichend Leistung, mehrere Programme außerdem parallel zu nutzen. Die hohe Taktfrequenz sorgt dafür, dass die verschiedene Software weiterhin effizient ist. Folglich können Games gezockt werden, während über den Computer Musik gehört, Videos geschaut oder herkömmliche wie Sprachchats geführt werden.
Das optimale Taktfrequenz für Gaming Prozessoren
Eines der wichtigsten Kriterien für Prozessoren ist die Taktfrequenz. Gaming-Prozessoren sollten über eine möglichst hohe Taktfrequenz verfügen, welche mindestens 3 GHz, im Idealfall sogar 4 GHz und höher beträgt. Die verschiedenen CPU-Hersteller erhöhen laufend die Taktrate ihrer Modelle, wodurch ein direkter Vergleich der einzelnen Versionen schwer ist.
Zudem sollten vor jedem Kauf die Übertaktungseigenschaften überprüft werden. Obwohl jeder Hersteller die Taktrate für seine Prozessoren festlegt, kann diese mit etwas Fachwissen leicht erhöht werden. Ausschlaggebend dafür sind die Übertaktungseigenschaften, welche bei jedem Modell unterschiedlich ausfallen. Ein frei wählbarer Multiplikator gilt als einer der direkten Hauptfaktoren für ein solches Vorhaben.
Eine stärkere Kühlung hingegen zählt zu den indirekten Faktoren. Welche Kühlung gewählt wirkt, bleibt dem Besitzer überlassen. Die besten Ergebnisse erzielt jedoch eine Wasserkühlung in Kombination mit einer guten Gehäusedurchlüftung. Hilfreich ist außerdem eine hochwertige Hauptplatine mit robusten Spannungswandlern sowie einer Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten im UEFI. Richtig eingestellt, lässt sich damit sogar das letzte Stück Leistung aus dem Prozessor hervorbringen.
Ausreichende Kühlung für die CPU
Jeder, der schon einmal länger und ausgiebiger mit einem Computer gearbeitet hat, weiß, wie heiß die Geräte werden können. Ob Desktop PC oder Laptop – ohne eine ausreichende Kühlung lässt sich kaum ein Gerät lange verwenden. Wesentlicher Wärmeproduzent ist der Prozessor. Folglich muss für ihn ein eigener CPU-Kühler verbaut werden, damit die Hitze ihn nicht dahinschmelzen lässt. Vor dem Kauf des CPU sollte deshalb darauf geschaut werden, ob ein Kühler vorhanden ist. Gleichzeitig sollte der Kühler ein möglichst leises Betriebsgeräusch haben.
Standardmäßig besteht ein CPU-Kühler aus einem Kühlkörper sowie einem Lüfter. Ob der Kühlkörper aus Aluminium, Metall oder Guss gefertigt wurde, hängt vom Modell ab. Die meisten Prozessoren lassen sich als sogenannte Boxed-CPU hier bestellen. Im Lieferumfang dieser Modelle befindet sich ein an den CPU angepasster Lüfter.
Wer nicht die fertigen Bausätze kaufen möchte, hat letztendlich mehr Arbeit und muss einen komptablen Lüfter selbstständig suchen. Ein eigener Kühler macht aber durchaus Sinn. Oft sind die Varianten leiser, bieten eine optimalere Kühlungsleistung oder ergänzen die Optik des restlichen Geräts. Die preislichen Unterschiede zwischen Boxed-CPU und einzelnen Kühler sind häufig nicht sonderlich groß. Ungefähr zehn Euro kostet der fertige Bausatz mehr, sodass er durchaus selbst mit kleinem Budget leistbar ist.
Die Sache mit dem Mainboard für den Gaming PC
Das eigene Budget für den ersehnten Gaming-Computer bezieht sich nicht nur auf CPU und Kühler. Es schränkt deutlich die infrage kommenden Mainboards ein. Jedes Prozessormodell passt nicht auf jede Plattform und somit nicht auf jeden Mainboard-Sockel und zu jedem Chipsatz. Beim Sockel handelt es sich um die Aufnahmevorrichtung für den CPU. Folglich bestimmt er die Form sowie die Die(PIN)-Anordnung. Letzte muss ein Prozessor aufweisen, um einsatzfähig zu sein. Wird das Mainboard vor dem CPU gekauft, muss dieser unbedingt darauf angepasst werden. Ist der Prozessor als Erstes vorhanden, gilt der gegenteilige Fall.
Die große Frage: Intel oder AMD Prozessor?
Auf dem CPU-Markt besitzen zwei Marken eine Vormachtstellung: Intel und AMD. Kaum ein Prozessor wird nicht von einem der zwei Produzenten hergestellt. Manche User schwören auf sie und möchten auch keine anderen Prozessoren nutzen. Während Intel mit den höchsten Taktfrequenzen punktet, verfügt AMD mit seinen Ryzen-Prozessoren über günstige Alternativen. Wer also nicht lange suchen will, bekommt bei beiden Herstellern leistungsstarke Komponenten.
Gleichzeitig entscheidet die Auswahl des CPU-Herstellers letztendlich über den Chipsatz, welcher Teil des Mainboards ist. Dadurch muss oft der restliche Computer-Bausatz auf den Prozessor abgestimmt werden. Nur mit dieser Vorgehensweise kann verhindert werden, dass die einzelnen Komponenten nicht miteinander funktionieren.