Unverfroren, zum Schreien komisch und polarisierend zugleich, so waren die Arbeiten von Chris Morris schon immer.
Der britische Satiriker, Produzent, Schauspieler und Autor liefert im Radio und TV in Großbritannien beste, rabenschwarze und tabulose Comedy ab.
Ein Debüt als Filmregisseur offeriert Chris Morris mit „Four Lions“ – ab dem 21. April frisch in unseren Kinos.
Während des Festivals „Fantasy“ war der Film zu Jahresbeginn einmal vorab in Berlin gezeigt worden.
Bei Four Lions handelt es sich um eine Islamistensatire:
Die vier Freunde Faisal, Omar, Berry und Waj sind straight auf dem Weg Gottes. Den Dschihad starten wollen die vier „Kämpfer“ aus dem englischen Sheffield nach einem beinharten Briefing in einem pakistanischen Terrorcamp. Effektiv gekämpft werden soll beispielsweise mittels sprengstofftransportierender Kampfkrähen und diverser gnadenloser Aktionen gegen die Ungläubigen. Im weiteren Verlauf fällt Freund Faisal durch Sprengstoffeinfluß nachhaltig aus und Hassan tritt stattdessen in das Bündnis ein. Die Terrorwaffen stellen sich als unerreichbar intelligenzfordernd, die Suizidkrähen als nicht depressiv genug heraus und die Gotteskrieger planen den finalen Endschlag ausgerechnet anlässlich des London Marathon…..
In England und Amerika läuft die Komödie im Monty Python Style schon monatelang mit positivem Feedback, durchaus auch von muslimischen Kinofans. Die Komödie ist so schwarz wie bezeichnete Krähen und es geht auch um Sprengstoff. Politischen Sprengstoff hat der Film nicht, er zeichnet die Charaktere nicht einmal trashig oder mit primitivem Klamauk.
Dem politisch-religiösen Fanatismus aber versagt der Film vehement den Respekt.
So nähert sich Four Lions dem Thema Fanatismus unerschrocken und direkt, ohne den Islamismus als Glaubensrichtung zu tangieren. Regisseur Chris Morris und seine Akteure Arsher Ali, Kayvan Novak, Riz Ahmed, Nigel Lindsay und Adeel Akhtar bilden die Komik manchen selbstkonstruierten Märtyrertums ab, dem mit politischem oder religiösem Fanatismus gleich welcher Couleur der Weg bereitet wird.
Die Macher von Four Lions entlarven die aktuelle terroristische Bedrohung mit den scharfen Waffen der Satire.
Die daraus entstehende Polarisation der Meinungen zeigt sich auch in den politischen Bedenken seitens der CSU im Vorfeld des Kinostarts in Deutschland.
Unterstützt wird der Film von diversen Partnern, wie z.B. Guna.de