Immer wieder hört man in der Werbung von so genannten CFDs und auch die Nutzer von Online Banking dürften schon einmal gesehen haben, dass es im neben der Option zum Handeln von Aktien auch die Möglichkeit gibt CFDs zu handeln. Die meisten Menschen wissen aber gar nicht genau, was CFDs überhaupt sind und halten von diesem Finanzprodukt lieber Abstand. Deshalb möchten wir an dieser Stelle erklären was CFDs überhaupt sind und was im Handel mit diesen zu beachten ist.
Wofür steht der Begriff CFD?
CFD ist die Abkürzung für den englischen Begriff Contracts for Difference, auf Deutsch auch Differenzkontrakte genannt. Hierbei handelt es sich um in der Regel gehebelte Derivate auf Basiswerte wie Aktien, Devisen oder Rohstoffe. Wer eine CFD Position eröffnet, der kann also an der Wertentwicklung eines Basiswerts partizipieren ohne tatsächlich die entsprechende Aktie, den entsprechenden Rohstoff oder die entsprechende Fremdwährung zu kaufen. Durch einen Hebel kann mit deutlich weniger Eigenkapital die Wertentwicklung einer größeren Position abgebildet werden. Wenn ein Anleger also 10.000€ in Gold investieren möchte, dann kann er auch Alternativ 500€ in CFDs mit einem Hebel von 20 investieren.
An wen richten sich CFDs?
Ursprünglich waren CFDs wie alle anderen Derivate dazu gedacht gewisse Geschäfte abzusichern. Beispielsweise Unternehmen die eine große Verbindlichkeit in einer fremden Währung besitzen und nicht riskieren möchten, dass ihnen Verluste durch eventuelle Kursbewegungen entstehen. In diesem Fall haben sie die Möglichkeit mit relativ geringen Kapitaleinsatz eine Gegenposition zu eröffnen. Diese sorgt dafür, dass etwaige Kursverluste und Gewinne durch den entsprechenden CFD ausgeglichen werden. An sich ist ein CFD also ein Produkt für sicherheitsorientierte Anleger gewesen. Doch diese Zeiten sind lange vorbei. Insbesondere Daytrader und große Finanzinstitute nutzen CFDs, um mit wenig Eigenkapital hohe Effekte erzielen zu können. Auch bei Privatanlegern können sich CFDs an einer stetig wachsenden Beliebtheit erfreuen. Sie bieten die Möglichkeit mit deutlich geringeren Positionsgrößen zu handeln. Während es sich bei Aktien auf Grund der Gebührenstruktur nur selten lohnt mit einer Position unter 1000€ zu handeln, kann ein CFD bereits für eine deutlich geringere Summe erworben werden. Außerdem bieten CFD eine deutlich höhere Eigenkapitalrendite als herkömmliche Wertpapiere, da sie auf Grund des Hebels eine deutlich höhere Investition abbilden.
Welche Risiken haben CFDs?
Natürlich sind CFDs kein Wundermittel, das allen Anlegern plötzlich eine atemberaubend hohe Rendite garantieren kann. Sie sind viel mehr ein Mittel, um kurzfristig ein Depot während eines Crashs, eine Transaktion in einer Fremdwährung oder Wertpapiere mit Haltefrist abzusichern. Wer sie ohne die entsprechende Gegenposition nutzt geht allerdings ein hohes Risiko ein. Denn ein CFD mit einem Hebel von 50 benötigt nur eine Veränderung von 2% des Basiswerts, um seinen Wert entweder zu verdoppeln oder komplett wertlos zu werden. Deshalb empfiehlt sich bei CFDs ein konservatives Money Management. Es sollte also immer nur ein gewisser Prozentsatz des zur Verfügung stehenden Kapitals in eine Position investiert werden. Gängige Positionsgrößen liegen dabei zwischen 1%-10%. Außerdem sollte der Anleger sich bei CFDs darüber im Klaren sein, dass es sich um eine kurzfristige Finanzwette handelt und diese anderes als Aktien und Fonds nicht nur langfristigen Geldanlage geeignet sind.